18 Jul 2014

Die Kläranlage der Zukunft

E-KlärDie kommunale „Kläranlage der Zukunft“ wird, neben den heutigen Anforderungen an die Nährstoffelimination, in vielen Fällen weitergehende Aufbereitungsschritte beinhalten, um auch Mikroverunreinigungen und/oder Krankheitserreger zu eliminieren. Gleichzeitig wird die Kläranlage der Zukunft die im Rohabwasser enthaltene Energie möglichst weitgehend ausnutzen und stoffliche Ressourcen rückgewinnen. Dazu ist es erforderlich, bewährte Verfahren zu hinterfragen und neue Technologien einzusetzen.

E-KlärDas Forschungsprojekt E-Klär, das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Initiative ERWAS („Zukunftsfähige Technologien und Konzepte für eine energieeffiziente und ressourcenschonende Wasserwirtschaft“) aus dem Förderschwerpunkt "Nachhaltiges Wassermanagement - NaWaM" im Rahmen des Förderprogramms "Forschung für nachhaltige Entwicklungen - FONA" gefördert wird, widmet sich Fragestellungen rund um die „Kläranlage der Zukunft“. Das Projekt begann am 1. Mai 2014. Die Förderdauer beträgt drei Jahre, das Fördervolumen etwa 3 Mio. Euro. Insgesamt umfasst das Konsortium zehn Partner aus Wissenschaft und Industrie sowie der Wasserwirtschaft, u. a. auch die DHI WASY GmbH.

Das Projekt gliedert sich in drei Schwerpunkte. Im ersten Schwerpunkt („Design“) werden technische Fragen innovativer Verfahren und ihrer Wechselwirkungen untereinander sowie mit bewährten Technologien erforscht.

Im zweiten Schwerpunkt („Operation“), in dem DHI die Software WEST einsetzen und anpassen wird, werden Werkzeuge entwickelt, die eine ganzheitliche, über die verschiedenen Verfahrensstufen der Kläranlage modelltechnische Abbildung der Stoff- und Energieströme einschließlich Kosten ermöglicht. Zudem wird ein Kurzzeitprognosemodell auf der Basis von WEST erstellt und im Offline-Echtzeitbetrieb getestet.

Im dritten Schwerpunkt („Transformation“) wird eine Methode entwickelt, um energieeffiziente Anlagenkonzepte der Zukunft und Transformationspfade dorthin zu erarbeiten, zu analysieren und abschließend auszuwählen. Die Ergebnisse der erprobten und technisch innovativen Verfahren aus dem Schwerpunkt „Design“ bilden die Grundlage der beiden konzeptionellen Schwerpunkte „Operation“ und „Transformation“.

Wichtiges Ziel des Projektes ist es, Handlungsempfehlungen für den Weg von der bestehenden Kläranlage hin zur „Kläranlage der Zukunft“ unter Berücksichtigung neuer und erprobter Verfahren zu entwickeln, die die bestehende kläranlagenspezifische Anlagenperipherie einbeziehen, um einen auch wirtschaftlich sinnvollen Transformationspfad zu einer energie- und ressourceneffizienten Kläranlage beschreiten zu können.